DGUV V3 Prüfung: Allgemeine Informationen zur elektrischen Betriebsmittelprüfung

Was ist die DGUV V3 Prüfung?

DGUV V3 Prüfung

Die DGUV Vorschrift 3 Prüfung (früher BGV A3 Prüfung) ist eine gesetzlich vorgeschriebene elektrische Sicherheitsprüfung für Unternehmen, Behörden und öffentliche Einrichtungen. Ziel ist es, alle elektrischen Betriebsmittel und Anlagen regelmäßig auf ihre Sicherheit zu prüfen, um Arbeitsunfälle, Brände oder technische Defekte zu vermeiden.

Die Prüfung basiert auf den Vorgaben der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und wird in der Praxis auch als Elektroprüfung nach DGUV V3 bezeichnet.

Warum ist die DGUV V3 Prüfung notwendig?

Elektrischer Strom kann lebensgefährliche Folgen haben. Die regelmäßige Prüfung elektrischer Anlagen und Geräte ist daher eine gesetzliche Pflicht. Sie dient:

  • dem Schutz von Beschäftigten und Dritten

  • der Vermeidung von Stromunfällen und Sachschäden

  • der rechtlichen Absicherung des Unternehmens

  • dem Nachweis gegenüber Berufsgenossenschaft, Versicherern und Behörden

Frühere Bezeichnung: BGV A3

Die DGUV Vorschrift 3 war früher unter dem Namen BGV A3 bekannt und wurde im Zuge einer Reform der Unfallverhütungsvorschriften umbenannt. Inhaltlich blieb der Prüfungszweck gleich: die Gewährleistung der elektrischen Sicherheit im Betrieb.

Ist die DGUV V3 Prüfung Pflicht?

Ja. Die DGUV V3 Prüfung ist gesetzlich vorgeschrieben und für alle Arbeitgeber verbindlich, die elektrische Betriebsmittel einsetzen – unabhängig von der Unternehmensgröße oder Branche.

Rechtliche Grundlagen:

Ein Verstoß gegen die Prüfpflicht kann Bußgelder, Haftungsansprüche oder sogar den Verlust des Versicherungsschutzes zur Folge haben.

Ziele der DGUV V3 Prüfung

Die Prüfung elektrischer Betriebsmittel verfolgt mehrere zentrale Ziele:

  • Unfallverhütung bei der Arbeit durch sichere Elektrogeräte

  • Vermeidung von Betriebsunterbrechungen durch frühzeitige Mängelerkennung

  • Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und Reduzierung des Haftungsrisikos

  • Nachweis der Prüfdokumentation im Schadensfall

Wie lange dauert eine DGUV V3 Prüfung?

Die Dauer der DGUV Prüfung hängt vom Umfang der zu prüfenden Anlagen und Geräte ab:

GerätetypPrüfzeit (Richtwert)
Ortsveränderliche Geräteca. 2–5 Minuten pro Gerät
Ortsfeste Betriebsmittelje nach Größe/Komplexität
Komplexe Anlagenmehrere Stunden oder Tage

Bei größeren Prüfprojekten erfolgt die Durchführung idealerweise außerhalb der Betriebszeiten.

Die Prüfung erfolgt durch eine Elektrofachkraft oder einen befähigten Prüfer und umfasst:

  1. Erfassung aller prüfpflichtigen elektrischen Geräte und Anlagen

  2. Sichtprüfung auf äußere Mängel, Beschädigungen, Zustand der Leitungen

  3. Messung elektrischer Werte (z. B. Isolationswiderstand, Schutzleiterwiderstand, Auslösezeit RCD)

  4. Funktionsprüfung

  5. Dokumentation der Ergebnisse

  6. Anbringen der Prüfplakette

Normative Grundlage sind u. a. die DIN VDE 0701-0702 und DIN VDE 0105-100.

Was passiert bei Mängeln?

Werden bei der Prüfung Mängel festgestellt, gelten folgende Maßnahmen:

  • Gefährliche Geräte werden sofort außer Betrieb genommen

  • Dokumentation des Mangels im Prüfprotokoll

  • Behebung durch Elektrofachkraft

  • Wiederholungsprüfung vor erneuter Nutzung

Ein Unternehmen, das defekte oder unsichere Geräte weiterbetreibt, riskiert Unfälle, Schadensersatzforderungen und Strafen.

Fazit: DGUV V3 Prüfung ist Pflicht und Schutzmaßnahme zugleich

Die DGUV V3 Prüfung ist keine optionale Maßnahme, sondern eine verbindliche Vorschrift zur Sicherheit elektrischer Betriebsmittel im Unternehmen. Sie schützt nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Geschäftsführung und Betriebsabläufe.

Regelmäßige Prüfintervalle, eine lückenlose Dokumentation und die Zusammenarbeit mit zertifizierten Prüfunternehmen sind wesentliche Bestandteile eines gesetzeskonformen Arbeitsschutzes.