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ToggleEin Hinweis an Betreiber elektrischer Betriebsmittel: Die Prüfung nach DGUV V3 ist verpflichtend und unterliegt technischen wie organisatorischen Anforderungen. Wer sie effizient vorbereitet, vermeidet Prüfverzögerungen, Mängelberichte und unnötige Stillstände. Diese Checkliste hilft Ihnen, die nächste Prüfung strukturiert und rechtssicher vorzubereiten.
1. Einleitung: Vorbereitung ist Teil der Pflicht
Die DGUV Vorschrift 3 schreibt Unternehmen vor, elektrische Anlagen und Betriebsmittel regelmäßig auf ihren ordnungsgemäßen Zustand prüfen zu lassen. Die Prüfung muss durch eine befähigte Person erfolgen und fachgerecht dokumentiert werden.
Was dabei häufig übersehen wird: Nicht nur die Prüfung selbst, sondern auch die Vorbereitung obliegt dem Betreiber.
Diese Verantwortung umfasst unter anderem die Zusammenstellung prüfpflichtiger Geräte, das Bereitstellen technischer Unterlagen und die Organisation der Zugänglichkeit.
2. Warum ist die Vorbereitung auf die DGUV V3 Prüfung so wichtig?
Vermeidung von Geräteausfällen und Betriebsunterbrechungen
Sicherstellung vollständiger Dokumentation
Minimierung von Mehrkosten durch Nachprüfungen
Beweislastabsicherung bei Unfällen oder Bränden
Eine strukturierte Vorbereitung ist Teil der organisatorischen Sorgfaltspflicht und wird bei Audits oder BG-Prüfungen mitbewertet.
3. Die Checkliste: Schritt für Schritt zur erfolgreichen Prüfung
✅ 1. Geräteverzeichnis aktuell halten
Liste aller ortsfesten und ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmittel
Angabe von Standort, Inventarnummer, Hersteller, Typ, letzter Prüftermin
Aufnahme neuer Geräte, Entfernung ausgemusterter Geräte
✅ 2. Prüfintervalle festgelegt und dokumentiert
Basierend auf Gefährdungsbeurteilung nach § 3 BetrSichV
Unterschiedliche Intervalle für Büro, Werkstatt, Baustelle etc.
Letzter Prüfbericht vorhanden?
✅ 3. Verantwortlichkeiten geklärt
Interne Elektrofachkraft oder externer Prüfdienstleister benannt?
Zuständige Person zur Prüfungsbegleitung bestimmt?
Ansprechpartner im Betrieb informiert?
✅ 4. Geräte identifizierbar und zugänglich
Geräte vorab markieren (z. B. mit Inventarnummern oder QR-Codes)
Mobile Geräte einsammeln (z. B. Ladegeräte, Pausengeräte, Verlängerungskabel)
Arbeitsplätze freiräumen (Zugang zu Steckdosenleisten, PC-Kabeln etc.)
✅ 5. Stromversorgung und Umgebung prüfen
Prüfung erfordert spannungslose Zustände – kann der Betrieb zeitweise unterbrochen werden?
Sind ausreichend Steckdosen, Stromkreise oder Stromtrennmöglichkeiten vorhanden?
✅ 6. Prüfunterlagen vorbereiten
Vorherige Prüfprotokolle bereithalten
Wartungs- oder Reparaturnachweise ergänzen
Schaltpläne oder Anlagenübersichten bei ortsfesten Anlagen bereitlegen
✅ 7. Mitarbeitende informieren
Kurze Betriebsinfo: Was wird wann geprüft?
Hinweis auf Gerätebereitstellung durch Abteilungen
Hinweis auf Nichtnutzung während der Prüfung
✅ 8. Umgang mit Mängeln und Ausfallgeräten klären
Wer entscheidet über Reparatur oder Ersatz?
Gibt es Ersatzgeräte, um Ausfälle zu überbrücken?
Verantwortlichkeit für Kennzeichnung „nicht bestanden“ geregelt?
4. Wer ist verantwortlich für die Vorbereitung?
Wichtig: Auch bei Delegation verbleibt die Rechtsverantwortung beim Arbeitgeber.
5. Typische Fehler bei unzureichender Vorbereitung
Fehlende Geräte bei der Prüfung
Geräte nicht auffindbar oder unzugänglich
Veraltete Gerätelisten
Prüfunterlagen unvollständig
Prüfplaketten nicht eindeutig zuordenbar
Keine klaren Zuständigkeiten im Fehlerfall
Diese Fehler führen nicht nur zu unnötigen Nachprüfungen, sondern gefährden auch die rechtliche Wirksamkeit der gesamten Prüfung.
6. Fazit: Gute Vorbereitung spart Zeit, Geld und Nerven
Die DGUV V3 Prüfung ist eine gesetzliche Pflicht – aber auch eine organisatorische Herausforderung. Wer sie durchdacht vorbereitet, schützt nicht nur die Beschäftigten, sondern sichert auch den rechtssicheren Betrieb.
Sicher geprüft heißt: Vollständig erfasst, gut vorbereitet, nachvollziehbar dokumentiert.